Geschichte
GRÜNDUND UND ENTWICKLUNG DER FEUERWEHR GISINGEN
Da um die Jahrhundertwende in den verschiedensten Orten unseres Landes bereits Freiwillige Feuerwehren existierten und sich bestens bewährten, entschloss man sich im Jahre 1909 auch in Gisingen eine Feuerwehr zu gründen. Zu diesem Zwecke wurde, unter Vorsitz von Andreas Hilbe und des damaligen Ortsvorstehers Alois Köchle, im ehemaligen Gasthaus "Sternen" eine diesbezügliche Versammlung einberufen. Nach einem positiven Abstimmungsergebnis stand einer Gründung nichts mehr im Wege.
Die eigentliche Gründungsversammlung fand dann am 21.12.1909 statt. Insgesamt traten 29 Mitglieder der neuen Wehr bei. Aus ihrer Mitte wurde dann Fiedel Gau als 1. Feuerwehrkommandant gewählt. In weiteren Wahlen wurden dann auch noch die übrigen Funktionäre wie Schriftführer, Kassier und die Chargen gewählt.
Um die Wehr auch ausrüsten zu können, wurde beschlossen von privater Seite ein Darlehen in der Höhe von 1000 Kronen (ca. 300.000,- ATS) bei einer Verzinsung von 4,5% aufzunehmen. Öffentliche Mittel standen damals keine zur Verfügung. Weiters wurde beschlossen, dass jedes Mitglied einen monatlichen Mitgliedsbeitrag von 20 Heller (Gulasch, 2 Bier) zu bezahlen hat. Mit diesem Geld wurden die ersten Anschaffungen getätigt. Jeder Wehrmann erhielt als persönliche Ausrüstung einen Helm, einen Steigergurt und einen Pickel. Weiters wurden von der Firma Rosenbauer noch Leitern, Fackeln und diverses Werkzeug gekauft, welche für den Einsatz dringend benötigt wurden.
Ein zentrales Gerätedepot gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht, die Gerätschaften waren in verschiedenen Häusern deponiert und die persönliche Ausrüstung hatte jeder Wehrmann bei sich zu Hause verwahrt. Im Falle eines Einsatzes wurde mittels Kirchenglocken und Hornbläser alarmiert. Jeder Feuerwehrmann eilte dann auf schnellste Art, sei es mit einem Fahrrad, Fuhrwerk usw., zum Einsatzort. Im folgenden Jahr erhielt auch jeder Wehrmann eine neue Uniform (Bluse und Hemd).
Bei einem kirchlichen Anlass am 6. März 1910 trat die Wehr Gisingen erstmals als Körperschaft in der Öffentlichkeit in Erscheinung und am 4. Oktober 1910 entschloss man sich, auch dem sogenannten Gauverband (heute "Landesfeuerwehrverband") beizutreten. Zu dieser Zeit zählte der Verein bereits 71 unterstützende und 3 Ehrenmitglieder. Ebenfalls im Jahre 1910 hatte die Wehr ihre erste große Bewährungsprobe bei einem Hochwassereinsatz zu bestehen.
Nach dem Beginn des 1. Weltkrieges (1914-1918) bleib auch die Wehr Gisingen von den Kriegsereignissen nicht verschont. 18 Wehrmänner mussten Kriegsdienst leisten und ein Teil kehrte von dort nicht mehr lebend zurück. Nach Kriegsende wurde der vollzählige Bestand durch Neuaufnahmen wiederhergestellt. Da nach dem Krieg keine Kirchenglocken mehr vorhanden waren, musste die Alarmierung der Wehr durch Hornbläser bewerkstelligt werden.
Die nächste Errungenschaft war die Einweihung des ersten Gerätehauses im Jahre 1920, unmittelbar neben der Schule St. Sebastian. Ab diesem Zeitpunkt war erstmals eine zentrale Verwahrung der Gerätschaften möglich.
Mit der Anschaffung einer Vereinsfahne gab sich die Wehr auch einen symbolischen Halt. Die 1. Fahne wurde am 13. Mai 1923 feierlich eingeweiht. Als Fahnenpatin fungierte die 1975 verstorbene Margarethe Nägele, welcher auch die Ehrenmitgliedschaft verliehen wurde.
Im Jahr 1928 wurden die ersten Hydranten-Anschlüsse erstellt, bis dahin musste das benötigte Löschwasser aus verschiedensten Behältern und natürlichen Wasserquellen entnommen werden. Eine weitere Errungenschaft war die Installation einer elektrischen Sirene im Jahre 1929, welche eine schnelle Alarmierung und raschere Reaktionszeit der Wehr möglich machte. In der Zeit von 1939 bis 1945 (2. Weltkrieg) ruhte die Vereinstätigkeit in Gisingen. Während dieser Zeit gab es in Feldkirch die sogennanten "Löschzüge", bei denen alle Wehrmänner von Groß-Feldkirch ihren Dienst versahen.
Im Jahre 1946 wurde die Tätigkeit der Wehr Gisingen wieder aufgenommen. Mit der Anschaffung der 1. Motorspritze und dem Eigenbau eines Mannschaftstransportwagens (Foto unten) im Jahre 1948 nahm die Schlagkraft der Wehr wesentlich zu.
Im Jahre 1959 konnte bereits das 50-jährige Jubiläum in würdiger Form und mit einem großen Festumzug gefeiert werden.
In den folgenden Jahren gab es eine starke Aufwärtsentwicklung des Feuerwehrwesens in Bezug auf Ausrüstung und Ausbildung.
1969:
- Einweihung eines neuen Gerätehauses mit den dazugehörigen Garagen und einem Bereitschaftsraum für interne Zusammenkünfte und Schulungen. Leider konnte der damalige Kommandant Emil Fröhlich die Einweihung nicht mehr erleben.
1972:
- Erstmals trat eine Wettkampfgruppe außerhalb von Vorarlberg bei einem Leistungsbewerb an.
- Weiters wurden für unsere Wehr 3 Atemschutzgeräte und 12 Reserveflaschen angeschafft.
1974:
- In diesem Jahr gab es zahlreiche Brandeinsätze. Großbrand beim landwirtschaftlichen Anwesen von Josef Allgäuer in der Ketschelenstraße sowie beim Sägewerk von Josef Allgäuer.
1975:
- Wurde das 1. Tanklöschfahrzeug in den Dienst gestellt
- Antritt einer Wettkampfgruppe im Burgenland, welche unter dem Kommando von Gruppenkommandant Herbert Meier den Goldenen Helm errang
- In diesem Jahr fand auch die Verbrüderung mit der Stadtfeuerwehr Güssing statt. Die Partnerschaft mit den Kameraden aus Güssing wird heute noch gefördert.
1976:
- Anschaffung einer neuen Vereinsfahne, als Fahnenpatin fungierte Gertrud Allgäuer
1978:
- Durchführung des Vorarlberg Landesfeuerwehrfestes mit Fahrzeugweihe des neuen KLFs
- Anschaffung eines neuen Kleinlöschfahrzeuges - VW LT35
1983:
- Durchführung der Bundesfeuerwehrleistungsbewerbe im Waldbadstadion
- Gestaltung des neuen Dorfbrunnens und damit verbunden das Veranstalten des 1. Dorffests unserer Wehr
1984:
- Einführung der "Stillen-Alarmierung" via Pager
- Ersatzbeschaffung des Mannschaftstransportwagens in Form eines gebrauchten VW Buss
1985:
- Mit der Inbetriebnahme der neuen Landesfeuerwehrschule in Feldkirch-Altenstadt am 22. Juni 1985 wurde in unmittelbarer Nähe eine Ausbildungsstätte geschaffen, über welche bei größeren Einsätzen auch unsere Wehr mit überörtlichen Aufgaben, wie zum Beispiel mit der Zustellung von Containern beim Gefahrguteinsatz und bei Einsätzen mit dem Körperschutzfahrzeug, betraut wurde.
1987:
- Überörtliche Aufgaben wurden übernommen. Mit dem Körperschutzfahrzeug samt Containern wurden die Feuerwehren im Land Vorarlberg bei Großeinsätzen von der Feuerwehr Gisingen mit Material und Gerätschaften des Landesfeuerwehrverbandes beliefert
1988:
- 80-jähriges Jubiläum der Wehr in Verbindung mit der Gründung einer Feuerwehrjugend
1990:
- Einweihung des neuen Gerätehauses in festlicher Form. Hervorzuheben ist der Gesamteinsatz der Wehr unter der Leitung vom damaligen Kommandant Herbert Müller
1992:
- Anschaffung eines hydraulischen Rettungsgeräts sowie von pneumatischen Hebekissen
1993:
- Eigenanschaffung eines gebrauchten Opel Blitz mit Vorbaupumpe als Löschfahrzeug, welches von der Feuerwehr Rankweil abgekauft wurde.
1996:
- Die Atemschutzausrüstung wurde neu angeschafft bzw. erneuert
1998:
- Anschaffung eines Löschfahrzeuges mit Bergeausrüstung (LFB-A)
1999:
- Anschaffung eines Kleinlöschfahrzeuges (KLF)
2005:
- Eine neue Fahne wurde angeschafft. Als Fahnenpatin fungiert weiterhin Gertrud Allgäuer
2006:
- Ein neues modernes Tanklöschfahrzeug mit 3000l Wasser und 200l Schaum wurde angeschafft.
2009:
- Die Feuerwehr Gisingen feiert ihr 100 - jähriges Jubiläum.
2010:
- Neu- bzw. Ersatzbeschaffung des hydraulischen Rettungssatzes der Firma Weber Hydraulik
2011:
- Neue Rettungsausrüstung wie Schleifkorbtrage, Auffanggurte, Leinen usw. wurden angeschafft
- Renovierung des Mannschaftsraumes insbesondere der Bestuhlung und Sitzbänke
2012:
- Ersatzbeschaffung unseres Mannschaftstransportfahrzeug, welches durch ein modernes Fahrzeug für die Einsatzleitung und Lageführung ersetzt wurde
2013:
- Ein neues Zeitalter im Bereich Atemschutz wurde mit der Neuanschaffung der kompletten Ausrüstung eingeleitet.
2014:
- Die pneumatischen Hebekissen wurde durch Neue ersetzt.
- Das Kleinlöschfahrzeug wurde durch Wehrkameraden zu einem Versorgungsfahrzeug mit individueller Beladung umgebaut.
- Der bis zu diesem Zeitpunkt genutzte Waldbrandanhänger wurde in Eigenregie und viel Mühe zu einem Anhänger für die Löschwasserförderung mittels Tragkraftspritze umgebaut.
- Die Feuerwehr Gisingen erhält einen neuen Webauftritt (Website, Facebook)
2020 - 2022:
- Die COVID-19 Pandemie mit ihren weitreichenden Folgen geht auch und speziell an den Einsatzkräften der Blaulichtorganisationen nicht spurlos vorüber
- Umfangreiche Anpassungen im Übungs-, Proben- und Einsatzdienst sind die Folge (Maskenpflicht, Alarmierung von Einzelgruppen im Tag- und Nachtwechsel, Nachuntersuchung von erkrankten Atemschutzträgern, Testungen bei Proben, Aufenthaltsverbote im Gerätehaus, Übungen in Kleinstgruppen, völliges Aussetzen der Probentätigkeit,...).
- Zudem kommen das soziale Leben, das gesellige Miteinander und der persönliche Austausch zwischen den Mitgliedern unserer Wehr und die aktive Mitgestaltung des Dorflebens (Dorffest, kirchliche und sonstige Ausrückungen, Festbesuche, usw.) unter die Räder der COVID-Pandemie
- Feuerwehrmitglieder wurden im Angesicht der bedrohlichen Zustände und Entwicklungen auch zum Dienst an Grenzübergängen und in Testzentren herangezogen - glücklicherweise allerdings nur kurzfristig bis zur Übernahme durch Polizei, Bundesheer und Behördenorgane
- Das oberste Ziel - die Aufrechterhaltung der ständigen und uneingeschränkten Einsatzbereitschaft der Feuerwehr Gisingen - konnte durch teils drastische, aber ex ante betrachtet, absolut notwendige Maßnahmen erreicht werden.
Aus derzeitiger Sicht kann gesagt werden, dass die Feuerwehr Gisingen mit ihrem Mannschaftsstand von knapp 100 Mitgliedern (Aktive, Ehrenmitglieder und Feuerwehrjugend), sei es in Bezug auf Ausrüstung und Ausbildung oder in Sachen Einsatzangelegenheiten, auf dem neuesten Stand ist und im Vergleich mit anderen Wehren jederzeit Stand hält und als Vorbild fungiert. Die Bevölkerung von Gisingen kann sich auf ihre Wehr verlassen, die ganzjährig sowie rund um die Uhr in der Lage ist, in Not geratenen Mitbürgern entsprechend professionelle und zeitnahe Hilfe angedeihen zu lassen.
Brand am 29. November 1870
in Gisingen
Erinnerungen von Andreas Frick
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Gisinger Feuerwehrlied
von Vera Kiss
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